Was ist ein Radius Server und wie funktioniert er?

Geschrieben von Coursera Staff • Aktualisiert am

Ein Radius Server kommuniziert mit einem Netzwerkzugangsserver, um Benutzer zu authentifizieren. Dieser verbindungslose Dienst bietet mehrere Vorteile für die Netzwerksicherheit. Erfahren Sie mehr über Radius Server und warum sie wichtig sind.

[Hauptbild] Eine Frau arbeitet von ihrem Home-Office aus an einem sicheren Gerät und führt ein Geschäftstreffen durch, bei dem es um vertrauliche Informationen geht, die durch einen Radius-Server geschützt sind.

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Aktuelle Daten aus dem Jahr 2024 zeigen, dass in Deutschland etwa 24,1 Prozent der Beschäftigten zumindest teilweise von zu Hause aus arbeiten [1]. Im Juni 2024 waren bei 31 Prozent der befragten Unternehmen mehr als die Hälfte der Beschäftigten mindestens einmal wöchentlich im Homeoffice. Im verarbeitenden Gewerbe gaben 29 Prozent der Unternehmen an, dass ein bis zehn Prozent der Beschäftigten mindestens einmal wöchentlich im Homeoffice arbeiten [2]. Da immer mehr Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten und Unternehmen den Remote-Zugang bereitstellen und absichern absichern müssen, wird die Netzwerksicherheit immer wichtiger. Ein Fernauthentifizierungs-Einwahldienst, der allgemein als Radius Server oder AAA-Server bezeichnet wird, kann die Validierung von Remote-Benutzern ermöglichen. 

Radius Server wurden erstmals 1991 entwickelt, um vernetzte Geräte zu authentifizieren, zu autorisieren und abzurechnen, und sind auch heute noch ein wichtiger Sicherheitsfaktor. In diesem Artikel wird erklärt, was ein Radius Server ist, wie er funktioniert, welche Vor- und Nachteile er hat und wann Sie die Radius Server-Authentifizierung verwenden sollten.

Was ist ein Radius Server?

Ein Radius Server (Remote Authentication Dial-in User Service) ist eine Methode zur Überprüfung der Sicherheitsinformationen von Benutzern und zur Erfassung der Geräte, die auf Ihr Netzwerk zugreifen. Der Radius Server arbeitet auf der Client-Seite, um Ihre Umgebung zu sichern und gleichzeitig den Fernzugriff zu ermöglichen. 

Mit Radius genießt der Benutzer einen nahtlosen und transparenten Authentifizierungsprozess. Er beantragt einfach von seinem Remote-Gerät aus den Zugriff auf den Server und Authentifizierung, Autorisierung und Abrechnung erfolgen im Hintergrund.

Sie können einen Radius Server auch als AAA-Server bezeichnen. Dieser Name spiegelt den Schwerpunkt des Protokolls auf Authentifizierung, Autorisierung und Abrechnung wider.

Der Radius- oder AAA-Server trägt zur Erhöhung der Sicherheit bei, indem er Benutzer effizient verifiziert, ohne den Datenschutz für den Benutzer oder das System zu beeinträchtigen. Dieses Protokoll legt fest, wer auf Ihr Netzwerk zugreifen darf, kann aber auch den Zugriff auf Dienste und die Bandbreite kontrollieren. 

Sie werden vielleicht auch das „dial-in” im vollständigen Radius-Namen bemerken. Warum? Das bezieht sich auf den Server, der die Fernauthentifizierung entweder per Telefon oder über eine andere Verbindung ermöglicht.

Arten von Radius Servern 

Die drahtlose Radius-Sicherheit hat zwei Modi: den synchronen Authentifizierungsmodus und den asynchronen Authentifizierungsmodus.

  • Im synchronen Authentifizierungsmodus meldet sich der Benutzer mit einem Passcode, einer Token-Karte oder einer anderen Authentifizierungsmethode an. Der Client-Computer benachrichtigt den Radius Server, der die Daten an einen Authentifizierungsserver sendet, um die Anmeldedaten zu überprüfen. Der Radius Server akzeptiert dann die Anmeldung oder lehnt sie ab. 

  • Im asynchronen Authentifizierungsmodus, auch bekannt als Challenge-Response-Modus, sind die Schritte ähnlich. Nachdem Radius jedoch die Anmeldedaten überprüft hat, sendet der Authentifizierungsserver eine Aufforderung (z. B. die Eingabe eines Zufallscodes), die Radius an den Benutzer sendet. Der Benutzer antwortet, Radius sendet diese Daten zur Authentifizierung und dann antwortet Radius mit der Information „Akzeptieren” oder „Ablehnen” von diesem Server auf die Anfrage des Benutzers.

Wie funktioniert die Radius-Authentifizierung?

Die Radius-Authentifizierung verläuft für den Benutzer reibungslos. Auf Ihrer Seite benötigen Sie einen Radius Server, ein Referenzverzeichnis von Benutzern und zugelassenen Geräten sowie einen Radius-Client (oder Netzwerkzugangsserver).

Ein Gerät versucht, sich aus der Ferne mit dem Radius-Client zu verbinden und der Client benachrichtigt den Radius Server. Der Server daraufhin:

  • Prüft das Verzeichnis auf die Sicherheitsinformationen des Benutzers

  • Fungiert als Vermittler zwischen dem Authentifizierungsserver und dem Client

  • Protokolliert Daten, z. B. wann und wie oft sich der Benutzer angemeldet hat und wie lange die Netzwerksitzung gedauert hat.

Ein gemeinsames Geheimnis ist der Schlüssel zu diesem Protokoll. Ob es sich nun um ein Passwort oder etwas anderes handelt, dieses Modell beruht darauf, dass die Server und Clients etwas wissen, was ein Angreifer nicht wissen kann.

Vor- und Nachteile von Radius Servern 

Die Cybersicherheit ist ein sich ständig verändernder Bereich, in dem Sie mit den neuesten Entwicklungen Schritt halten und Authentifizierungsprotokolle lernen müssen, wenn Sie in der IT-Branche arbeiten möchten. Angreifer sind hoch motiviert, neue Wege zu finden, um auf Ihre Netzwerke zuzugreifen und Schwachstellen auszunutzen. Eine Studie von Bitkom aus dem Jahr 2024 zeigt, dass 81 Prozent der deutschen Unternehmen von Datendiebstahl, Spionage oder Sabotage betroffen sind. Der durch diese Angriffe verursachte Schaden beläuft sich auf rund 267 Milliarden Euro [3]. Diese Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit, robuste Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren, um die wachsenden Bedrohungen durch Cyberangriffe, einschließlich Passwortangriffe, zu bekämpfen. Berücksichtigen Sie bei der Auswahl der Authentifizierungsmethode sowohl die Vorteile als auch die möglichen Nachteile von Radius Servern.

Vorteile

Radius hat mehrere Vorteile, wie z. B.:

  • Ermöglicht eine datenbankübergreifende Authentifizierung mit einer Reihe von Methoden (z. B. Benutzername und Kennwort, verschlüsseltes Kennwort oder verschlüsselter Benutzername und Kennwort) 

  • Bietet rollenbasierte Zugriffskontrolle 

  • Unterstützt eine Zero Trust Network Architecture (ZTNA) zur Risikominimierung

  • Zentralisierung der Sicherheit zur Vereinfachung der Passwortverwaltung für Benutzer und der Authentifizierung für das IT-Team

  • Ermöglicht die Deautorisierung eines einzelnen Benutzers oder Geräts, um den Zugriff zu verhindern

Nachteile

Radius kann auch Nachteile haben. Dazu gehören:

  • Die Installation und Verwaltung der erforderlichen Hardware vor Ort kann sich als kompliziert erweisen.

  • Neue Sicherheitsschwachstellen sind möglich, wenn Sie Radius nicht korrekt implementieren.

  • Sie müssen viele Konfigurationsoptionen und Kompatibilitätsprobleme berücksichtigen. 

Wie Sie mehr über Radius Server lernen können

Wenn Sie in der Netzwerkadministration oder im IT-Support arbeiten oder arbeiten möchten, könnten Sie davon profitieren, mehr über den Radius-Authentifizierungsserver zu erfahren. Laut StepStone [4] liegt das durchschnittliche Jahresgehalt für IT-Netzwerkspezialisten bei etwa 51.400 Euro, mit einer Spanne von 43.000 Euro bis 60.900 Euro. Laut Glassdoor [5] liegt das durchschnittliche Jahresgehalt für Netzwerk- und Computersystemadministratoren in Deutschland bei etwa 50.000 Euro. Für Netzwerkadministratoren beträgt das durchschnittliche Jahresgehalt etwa 55.000 Euro [6].

Dieser Abschnitt befasst sich mit Kursen und Zertifizierungen, die Ihnen bei Ihrer Karriere helfen können.

Studienabschluss

Beginnen Sie Ihre IT-Karriere mit einem Bachelor-Abschluss in Informatik, Informationstechnologie oder einem verwandten Bereich. Für den Einstieg ist in der Regel kein höherer Abschluss erforderlich, aber ein Abschluss in einem relevanten Bereich kann Ihnen dabei helfen, sich von der Konkurrenz abzuheben.

Zertifizierungen

Es gibt mehrere Zertifizierungsmöglichkeiten, mit denen Sie Ihre Kenntnisse in den Bereichen IT und Netzwerkverwaltung erweitern können. Das könnten Sie in Betracht ziehen:

  • ISACA-Zertifizierung in Risk and Information Systems Control (CRISC)

  • ISC2 Certified Information Systems Security Professional (CISSP)

  • ISACA Certified Information Security Manager (CISM)

  • Cisco Certified Network Associate (CCNA) 

  • Cisco Certified Network Professional (CCNP) 

  • CompTIA Network+ Zertifizierung

  • Microsoft Certified: Azure Administrator Associate

Erfahren Sie mehr über Radius Server mit Coursera

Ein Radius Servzer ist nur ein Teil der Netzwerksicherheit. Erfahren Sie mehr über die Sicherung digitaler Technologien mit Coursera. Sie könnten den Kurs IT-Sicherheit: Verteidigung gegen die digitalen dunklen Künste belegen, der Teil des Google IT-Support (Berufsbezogenes Zertifikat) von Google ist. Sie können sich auch bei Cisco oder ICS2 speziell auf die Netzwerksicherheit konzentrieren. Auch IBM bietet auf Coursera einen flexiblen Kurs für Anfänger im Bereich Netzwerksicherheit und Datenbankschwachstellen an.

Artikelquellen

1

ifo Institut. „Homeoffice in Deutschland: Fest verankert, https://www.ifo.de/fakten/2024-03-04/homeoffice-deutschland-fest-verankert.” Abgerufen am 30. November 2024.

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